Elstal besteht aus den Siedlungen:

1. Eisenbahnersiedlung
2. In den Heideländern
3. Heroldplatz
4. Ernst-Thälmannplatz
5. Heinzelsiedlung
6. Stahlhaussiedlung
7. Steinhaussiedlung
8. Kiefernsiedlung
9. Karl-Marx-Straße
10. Heidesiedlung
11. Kirschsteinsiedlung
12. Scharnhorst-/Eulenspiegelsiedlung
13. Radelandberg

1. Eisenbahnersiedlung

Nach der Bildung des Gutsbezirkes Elstal am 01.November 1918 wurden ihm Flächen aus den Gemarkungen Dyrotz, Hoppenrade, Buchow-Karpzow und Ferbitz zugeordnet. Zeitgleich begann die Planung der neuen Siedlung für die Beschäftigten des Wustermarker Verschiebebahnhofs, der bereits 1909 fertiggestellt wurden war. 1919 baute man nach dem städtebaulichen Vorbild der Gartenstadtbewegung sowie den Entwürfen des Architekten Richard Brademann die ersten Wohnhäuser in der Breiten Straße. So entstand im Auftrag der “Gemeinnützigen Reichsbahn-Siedlungsgesellschaft” bis 1938 die Anlage einer kleinen, in sich geschlossenen “Stadt” - mit einem Zentrum (heute Karl-Liebknecht-Platz), um das sich Läden, Lokale, sowie die Kirche gruppieren – die Eisenbahnersiedlung.
Die ca. 400 Wohnungen dieser einheitlichen Siedlung befinden sich vorwiegend in Baublöcken mit je 4-6 Miet-Reihenhäusern. Zwischen den Blöcken liegen eingeschossige Ställe und Schuppen. Zu jeder Wohnung gehörten damals ca. 400 m² Nutzgarten. Die Schule nahm im Winterhalbjahr 1921 den Schulbetrieb auf. Mit der Auflösung aller Gutsbezirke in Preußen entstand mit dem 30. September 1928 die Gemeinde Elstal.
Nachdem sie 1993 unter Denkmalschutz gestellt wurde, war die Siedlung lange Zeit durch Abwanderung, Leerstand und Sanierungsbedarf geprägt. Damit veränderte sich auch die ehemalige Einwohnerstruktur.
Durch Sanierungsarbeiten sowohl individuell durch Hauseigentümer als auch in großem Stil durch Firmen wurde das Erscheinungsbild in letzter Zeit positiv verändert. Durch die alten und neuen Mieter kann der ursprüngliche Charme der Siedlung bestimmt wieder belebt werden.

2. In den Heideländern

Diese Siedlungsfläche zeichnet sich durch einen jungen Baumbestand aus und ist unbebaut.

3. Heroldplatz

Das Siedlungsgebiet befindet sich auf der ehemaligen Gemarkung Dyrotz vor den westlichen Toren Elstals. Die Gebäude am Heroldplatz, einstmals genutzt als Wohnungen für Offiziersfamilien der Deutschen Wehrmacht und nach dem 2. Weltkrieg für sowjetische Militärangehörige.
1996 wurden die fünf Altbauten aufwendig saniert und durch fünf architektonisch angepasste neue Wohnhäuser ergänzt. Somit blieb der eigenständige Charakter erhalten. Die Gebäude werden als Miet- und Eigentumswohnungen direkt hinter dem Designer Outlet Berlin genutzt.

4. Ernst-Thälmannplatz

Nördlich der Eisenbahnersiedlung wurden für die Deutsche Wehrmacht zwischen 1936 und 1939 auf dem Hindenburgplatz, dem heutigen Ernst-Thälmann-Platz, sieben zweigeschossige Wohnbauten errichtet. In den großzügigen Wohnungen wohnten hochrangige Offiziere mit ihren Familien.
Nach 1945 übernahmen sowjetische Militärangehörige diese Gebäude.
1984 wurde der Ernst-Thälmann-Platz mit seinen Wohngebäuden für die Gemeinde Elstal von der sowjetischen Kommandantur freigegeben. Nach dem umfangreichen Um- und Ausbau der Gebäude zwischen 1985 und 1987 durch sehr viel Eigeninitiative Elstaler Bürger konnten auch vor allem Elstaler in die insgesamt jetzt 72 etwas verkleinerten Wohnungen einziehen.
2020 wurde der Platz durch fünf neue dreigeschossige Wohnblöcke ergänzt, sodass 66 Wohnungen hinzu kamen.

5. Heinzelsiedlung

Nach der Zwangsenteignung des jüdischen Verlegers Rudolf Mosse erwarb 1934 der Grundstücksmakler Konrad Heinzel die Enklave Dyrotz. Auf diesem Grundstück entstand ein zweites Verkaufszentrum mit einer Bäckerei, einer Schlächterei, einer Schneiderei, einem Friseur, einem Textilhandel, einer Zahnarztpraxis, ein Kino und 4 Wohnhäuser.
Erst 1949 wurde die Enklave eingemeindet. Von dem ehemaligen Einkaufszentrum existiert heute nur noch sehr wenig. In der ehemalige Bäckerei und Konditorei Wenzel befindet sich das Steakhouse „La Banda“ und aus dem ehemaligen Olympia-Kino wurde eine Turnhalle.

6. Stahlhaussiedlung

Architekt der unikaten Stahlhaussiedlung, deren Gebäude 1935/1936 als Mietshäuser für Zivilbeschäftigte des Luftwaffenstützpunktes im Olympischen Dorf gebaut wurden, ist Hans Kamper. Er realisierte hier ein Projekt des experimentellen Wohnungsbaus, welches durch staatliche Zuschüsse gefördert wurde. Das Besondere: Gebaut wurden die Doppelhäuser aus Stahllamellen, die gleichzeitig als Wetterschutz und Trägersystem dienten. Die Innenseiten der Wände sind mit holzfasergebundenen Zementplatten beplankt. Äußerste Sparsamkeit herrschte bei der Bemessung der Grundrisse: Das Erdgeschoss mit 64 m² nimmt neben zwei Zimmer, eine Wohnküche, eine Wirtschaftsküche, einen Schuppen und einen Stall auf. Beabsichtigt war, den Kleinsiedlern die Selbstversorgung mit Fleisch und Gemüse zu ermöglichen. Dem diente auch ein großer Wirtschaftsgarten an jedem Haus.
Nach 1945 zogen in etliche der Stahlhäuser nach und nach auch Flüchtlingsfamilien ein, die zuvor unter extrem ungünstigen Verhältnissen in Baracken in Elstal und in den ehemaligen Truppenquartieren untergebracht gewesen waren.
In der letzten Zeit wurden diese Häuser durch ihre neuen Eigentümer in einem sehr guten Zustand gebracht. Nur wenige Häuser stehen heute noch unter Denkmalschutz und werden im Originalzustand erhalten.

7. Steinhaussiedlung

Mitte der 30-er Jahre entstand östlich der Stahlhaussiedlung die Steinhaussiedlung bzw. die sogenannte “Flak-Siedlung”. Die Doppelhäuser wurden auf relativ großen Grundstücken errichtet. Die Gärten an den Häusern dienten zur Selbstversorgung der Bewohner.
Heute sind die Grundstücke von den Eigentümern liebevoll hergerichtet und der Kleinsiedlungscharakter konnte so sehr gut erhalten werden.

8. Kiefersiedlung

Mitte des Jahres 1935 entstand auf dem westlich gelegenen Teil des Militärgeländes, von der heutigen Rosa-Luxemburg-Allee im Norden und der Bundesstraße 5 im Süden begrenzt, eine ausgedehnte, symmetrisch angeordnete Kasernenanlage, die vermutlich dem Jagdgeschwader Richthofen als Standort diente.
Zwischen 1945 - 1992 dienten die Gebäude den sowjetischen Militärangehörigen als Kasernen. Durch Umgestaltung einer dreiflügeligen Mannschaftsunterkunft wurde hier die sogenannte Fliegerschule eingerichtet, in der die Kinder der Offiziersfamilien unterrichtet wurden.
Obwohl es Pläne zur weiteren Nutzung des Gebäudes gab, fiel es 2007 der Abrissbirne zum Opfer.
Im Rahmen der Konversionsmaßnahmen wurden große Teile der Mannschaftsunterkünfte zu Wohnungen umgebaut, modernisiert und seit 1998 vermietet.
2014 wurde der westliche Teil der Siedlung mit Eigenheimen bebaut.

9. Karl-Marx-Straße

Zur besseren Versorgung der Beschäftigten des Bahnhofes mit Wohnraum wurden Anfang der 50er Jahre 102 Wohnungen in der Karl-Marx-Straße neu gebaut.
Die Wohnungen wurden im Jahr 1997 saniert und modernisiert.

10. Heidesiedlung

Die Heidesiedlung wurde bis 1992 militärisch genutzt. Der nördliche Bereich war Teil der ehemaligen Flak-Kaserne bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Von 1945 bis 1992 nutzen sowjetische Streitkräfte die Gebäude als Mannschaftsunterkünfte für Panzer- und Artillerieeinheiten. Die im südliche Bereich befindlichen Unterkunfts- und Stabsgebäude waren der ehemaligen Fliegerkaserne zugeordnet. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurden alle Gebäude abgerissen und beräumt.
Ab 2017 entstand hier ein neues Wohngebietes, das jetzt schon fast vollständig mit Eigenheimen bebaut ist.
Begrenzt wird die Siedlung nördlich durch das Nahversorgungszentrum mit Supermarkt, Asiaimbiss, Arztpraxis, Praxis für Physiotherapie, Zahnarztpraxis, Apotheke und Postshop.

11. Kirschsteinsiedlung

Die Häuser entstanden 1930 als Wohnungen für Militärangehörige der Deutschen Wehrmacht. Nach 1945 wohnten hier sowjetische Offiziersfamilien.
1995 erwarb der Bund der Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K. d. ö. R. das Gelände der Kirschsteinsiedlung. Von 1995 bis 1997 wurden 19 Häuser saniert und 7 Neubauten errichtet. In den Gebäuden befinden sich das Bildungszentrum als zentrale Ausbildungsstätte von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der Freikirche. Das ist u.a. die Evangelisch-Freikirchliche Akademie Elstal sowie die Theologische Hochschule Elstal. Der Komplex umfasst Wohn- und Gästehäuser, Lehrgebäude, Mensa und eine große Bibliothek mit 60.000 Büchern.
Auch eine Praxis für Physiotherapie hat in der Siedlung ihr Domizil. Ebenfalls auf dem Gelände befinden sich seniorengerechte Wohnungen, die für alle älteren Bürger zugänglich sind.
2019 kam das imposante Gebäude des Seniorenpflegezentrums der Immanuel-Albertinen-Diakonie hinzu.

12. Scharnhost-/Eulenspiegelsiedlung

Die Siedlung ist ihrem Erscheinungsbild nach eine eigenständige Siedlung mit einem hohen Grünanteil. Die zweigeschossigen Gebäude befinden sich nördlich der Rosa-Luxemburg-Allee und entstanden in den 30er Jahren als Unterkünfte für Offiziersfamilien der deutschen Wehrmacht. Der östliche Teil der Siedlung, direkt vor dem Eingang zum Olympischen Dorf, erhielt eine Eulenspiegelplastik und wird seit ca. 1936 Eulenspiegelsiedlung genannt.
1945 bis 1992 haben Offiziere mit Familien der sowjetischen Streitkräfte hier gewohnt.
Alle Häuser wurden 1999 saniert und modernisiert.
Seit 2013 entstanden nördlich der Eulenspiegelsiedlung an der Straße“ Zum Hakenberg“ viele neue Eigenheime.

13. Radelandberg

Bereits im Sommer 1934 veranlasste Hermann Göring, in seiner Funktion als Minister für Luftfahrt, die Planung und Errichtung von Unterkünften für die erste Abteilung des Flak-Regimentes Nr. 22 nördlich der ehemaligen Flieger-Kaserne an der B5. Es entstanden sowohl Mannschaftsunterkünfte als auch Fahrzeughallen und Werkstätten.
Von 1945 bis 1992 wurde auch diese Siedlung durch die sowjetische Armee genutzt.
Ab 1999 entstanden aus den ehemaligen Kasernen sanierte und modernisierte Wohnungen, die seit 2000 viele neue Mieter anzog. Durch ihre besondere Fassadenfarbe bilden die Gebäude eine eigenständige Siedlung.
Beiderseits der heutigen Hauptstraße sind die teilweise sanierten Flak-Hallen und die großzügig ausgebauten Kfz-Hallen ortsbildprägend.
Hier befindet sich auch das rekonstruierte Wasserwerk , welches u.a. die neuen Wohnungen im ehemaligen Olympischen Dorf mit Trinkwasser versorgt.
Seit 2021 entsteht an der Nordseite der Siedlung eine neue Kindertagesstätte.

Vereinsräume
(keine Postanschrift)
Historia Elstal e.V.
Karl-Liebknecht-Platz 2e
in der Bürgerbegegnungsstätte
14641 Wustermark OT Elstal

E-Mail: info@historia-elstal.de


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